Dienstag, 21 April 2015 14:19

Wild und spritzig: Begegnung mit der Urgewalt des Wassers auf dem Natur-Kraft-Weg Umbalfälle

In Osttirol stürzt sich der letzte freifließende Gletscherfluss der Alpen ins Tal. Auf dem Schaupfad entlang der Isel erleben Gäste das spektakuläre Schauspiel hautnah Experten aus der ganzen Welt ziehen ihren Hut vor der Isel: Während der letzte frei-fließende Gletscherfluss der Ostalpen für Wissenschaftler ein dynamischer Lebensraum mit Vorbildcharakter ist, können Urlauber die Urgewalt des Osttiroler Wassers in allen Facetten genießen.

Besonders beeindruckend sind die Umbalfälle nahe des Bergsteigerdorfs Prägraten. Hier stürzt die Isel, die ihren Ursprung im ewigen Eis der Hohen Tauern hat, tosend zu Tal. Auf dem Natur-Kraft-Weg Umbalfälle erleben Gäste das faszinierende Schauspiel hautnah und gratis.

3Umbalfaêlle Leischner

Unser Ziel ist es, Besucher für die Umwelt zu sensibilisieren und die Kraft der Natur nachhaltig erfahrbar zu machen", sagt Hermann Stotter, Direktor des Nationalparks Hohe Tauern.
Über sieben Stationen schlängelt sich der Schaupfad an der beeindruckenden Schlucht und den Katarakten entlang von Ströden bis zur Blinig-Brücke, die man nach etwa anderthalb Stunden und 250 Höhenmetern erreicht.

Schautafeln geben Auskunft über die Bedeutung der Isel als Lebensader Osttirols, während Plattformen zu spektakulären Erlebnissen einladen: Mal ragt die Konstruktion in 30 Metern Höhe in die Schlucht hinein und der Blick fällt auf die tosenden Gewalten tief unten, mal ist man so nah dran, dass die Gischt ins Gesicht spritzt. Dabei fügen sich die einzelnen Aussichtspunkte, die im rotbräunlichen Cortenstahl und in Lärchenholz gefertigt sind, harmonisch ins Landschaftsbild ein.

Umbaltal cNPHT Karlseder


„Wir sind näher dran und tauchen tiefer ein, erhalten aber gleichzeitig den unverfälschten Gesamteindruck des Naturdenkmals", erklärt Hermann Stotter den neuen Wasserschaupfad. Denn der Prototyp wurde bereits 1976 angelegt, damals als erster seiner Art in ganz Europa, und nach der großen Flutwelle im Jahr 1985 modifiziert. Übrigens: Am spektakulärsten sind die Umbalfälle im Sommer, wenn die Sonne in der Mittagszeit besonders viel Eis und Schnee zum Schmelzen bringt und die Wassermassen sich in der Schlucht schier überstürzen.

Von ihrem Ursprung am Gletschertor im hintersten Umbaltal fließt die Isel auf knapp 60 Kilometern quer durch Osttirol hinab ins 1840 Meter tiefer gelegene Lienz, wo sie in die Drau mündet. Der ungezähmte Gletscherfluss, der auf seinem Weg 48 Seitenflüsse aufnimmt und je nach Jahreszeit Unmengen Schotter und Geröll transportiert, hat eine einzigartige Flusslandschaft mit außergewöhnlichen Biotopen geschaffen. Hier gedeiht das rosmarinblättrige Weidenröschen neben der Tamariske und die Gelbbauchunke, die längst auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten steht, fühlt sich noch immer genauso wohl wie der Flussuferläufer. Während im Oberlauf der Isel bis Matrei Regenbogenforellen ihr Revier gefunden haben, sind es im Unterlauf vorwiegend Äschen, Huchen und Forellen.


Angler und Fliegenfischer machen auf jeden Fall reiche Beute, wenn sie ihre Ruten auswerfen. Am besten, man fragt die Einheimischen nach den fangreichsten Plätzen. Viel Auswahl haben auch Familien, die den Tag auf natürlichen Kinder-Spielplätzen entlang der Isel verbringen möchten. Oder wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer entspannten Radeltour? Einfach in Lienz den Shuttle ins 27 Kilometer entfernte Matrei nehmen und am Fluss entlang talwärts radeln.


Besonderer Tipp:
Die Natursteinskulpturen, die das Ufer von Kienburg bis St. Johann säumen. Vor allem an heißen Tagen steht die Isel hoch im Kurs, denn der kühlende Hauch des Gletscherwassers aus den Hohen Tauern klimatisiert den Uferbereich und das gesamte Tal auf natürliche Weise. Selten wird der Fluss, der Wildwasser-Abenteurer magisch anzieht, wärmer als acht bis zehn Grad. Sie haben die Isel längst zum Mekka erkoren, weil sie neben sanfteren Trainingsstrecken auch die höchsten Schwierigkeitsstufen der Skala und damit die ultimative Herausforderung bietet. An „Osttirols Wuchthammer" etwa sollten sich nur wirklich gute Paddelteams heran trauen: Diesen Namen trägt die vier Kilometer lange Strecke vom Pegel Brühl bis zum Rafteinstieg in Huben.

Die besten Touren inklusive wichtiger Tipps, Hinweise und Adressen sind übrigens im Führer „Wildwassereldorado Osttirol" zusammengefasst, der von Isel über Drau und Gail bis hin zu Tauernbach und Kalserbach das Beste bündelt. Übrigens: Wer keine Kajak-Erfahrung hat, kann vor Ort Einsteigerkurse buchen – oder die Faszination Wildwasser bei einer geführten Raftingtour für sich entdecken. Eine bekannte Einstiegsstelle ist in Huben, Ausflüge unter sachkundiger Leitung werden hier regelmäßig angeboten.

Besonderer Tipp:
Die Osttirol Card für 47 bzw. 23 Euro (Kinder) bündelt 20 Freizeitangebote. Sieben Tage lang können Gäste die Bergbahnen gratis nutzen und haben freien Eintritt in Wildpark, Schwimmbäder und Museen.
Über Osttirol: Osttirol mit der Bezirkshauptstadt Lienz und 32 Gemeinden gliedert sich in vier Regionen: Die Nationalpark-Region Hohe Tauern und das Defereggental im Norden, die Lienzer Dolomiten im Südosten und das Hochpustertal im Südwesten. Staufreie Anreise inklusive Landschaftserlebnis über die Felbertauernstraße.

www.osttirol.com