Wir stöbern im Donaubergland das Besondere auf

„Wandern mit Biss" – es geht los im Donaubergland! Oder sollten wir besser sagen „Wandern mit Schluck"?  

Früher als geplant, starteten wir – Susi und Frank vom Heimat-Verliebt Podcast - schon am Mittwochnachmittag mit einer Führung in Wurmlingen bei der Hirsch Privatbrauerei. Sie haben viele Auszeichnungen für ihre Biere bekommen und waren sogar schon Europameister und Weltmeister im gleichen Jahr – das geht nur mit Bier.

Anita Schmidt von der Donaubergland Marketing und Tourismus GmbH hatte uns ein tolles Programm ausgearbeitet und wir hatten die öffentlichen Führungen immer Mittwoch 16 Uhr (zwischen dem 02.05. und 31.10.) auf der Website der Brauerei entdeckt. So hat sie uns kurzerhand dazu angemeldet und dank der immensen Hitze waren wir mit unserer Führerin Birgit Liebermann auch allein.

So konnten wir ganz privat losziehen, alle Fragen stellen, Fotos machen und eintauchen – wenn auch nicht ganz körperlich ins Bier ?


Auf gehts zur Führung

Unser Rundgang begann mit einer Fotosession für den später überreichten Brauer-Brief und dem Image Video der Brauerei.

Dann rollten wir den Prozess von hinten auf und besichtigten das Lager für Vollgut, wo eigene LKWs beladen werden und auch Speditionen abholen. Zusätzlich zur Brauerei fungieren sie noch als Getränkehändler – haben somit das Sortiment aus einer Hand, und zusätzlich arbeitet die Brauerei als Lohnabfüller für andere Brauer, die keine Abfüllanlage für Bügelflaschen haben.

Diese Anlage durften wir uns später auch ansehen und waren beeindruckt.

Doch was zum Staunen gab es auch noch im Lager, nämlich ein KUKA Roboter, der für die Palettierung von Bierfässern zuständig ist.

Dann ging es endlich zum Start des Bierliebens ins Sudhaus. Einige Hopfenreben hatten wir schon vor dem Gebäude gesehen, doch der ist natürlich lange nicht alles, was ins kühle Gebräu kommt. Biggi erklärte alle Zutaten und den Prozess zur Herstellung der Bierwürze.

Erklärung der Zutaten im Sudhaus


Im Nachbarraum trifft die heiße Bierwürze in einem Plattenkühler auf eisiges Quellwasser aus der hauseigenen Fideliusquelle.

Im nächsten Schritt kommt die Hefe dazu und der Gärprozess kann beginnen. Man bemerke, wir sind bei 35 Grad Außentemperatur gestartet, waren noch wärmer im Sudhaus und kommen jetzt in den Keller mit 4 bis 9 Grad. Hier lagert das Jungbier für ca. 7 Tage.

Dann ging es noch etwas tiefer und wir kamen in den 2 Grad kalten Lagerkeller. Dort durften wir über den Zwickl-Hahn ein Gold Bier verkosten – köstlich, wenn auch seeeeehr kalt.

Nach dem Ruhen in den Tanks kommt das Bier zur Abfüllung und Verräumen in Kästen – beeindruckende Technik, die bis zu 24.000 Flaschen in der Stunde abfüllen kann!

Abfüllanlage


Das war es mit dem Rundgang, jetzt ging es ans Kosten. Im Biergarten des Gasthauses probierten wir uns durch 5 Sorten: Sportweizen, Weizen, Helles, Gold und Pils. Danach wurden wir auf ein weiteres Getränk unserer Wahl eingeladen – es wurde bei uns beiden ein Sportweizen. Eine Brezel gab es dazu und da wir uns nicht mehr in der Lage fühlten, Auto zu fahren, schlossen wir ein Abendessen mit Kässalat und Schweinebäckchen in Biersoße an. Es war köstlich!

Bierverkostung muss natürlich auch sein

Und dann hatten wir noch einmal Glück, denn wir durften das Bierwelt-Museum ganz für uns allein erkunden. Dort begannen wir mit Bierkrugschieben, Susi kletterte in einen Biertank, so wie es die Brauer früher taten zur Reinigung der Tanks und wir konnten uns die alten Geräte anschauen und noch so einiges über Bier lernen.


Ja auch nach dem Essen passe ich noch in den Biertank

Besonders beeindruckt hat uns bei der Führung der Nachhaltigkeitsgedanke:

Die Hefe wird selbst hergestellt, mehrfach verwendet und nach dem Gebrauch an Bauern übergeben zum Füttern von Schweinen. Auch die sonst entstehenden Abfälle werden als Viehfutter weiterverwendet.

Außerdem werden pro Liter Bier nur 5 Liter Wasser benötigt, einschließlich Brauen und Reinigen des Leerguts.

Für alle Kühlprozesse und auch zur Reinigung wird das eigene Quellwasser genutzt.

Ein gelungener Auftankt für Wandern mit Biss!

La belle vie in der BOW Region Naturpark Nordvoges...
Wir sind angekommen!