Wo der Safran wächst - ein kulinarisches Geheimnis der Nordvogesen

​Heute fahren wir weiter in den Süden im Naturpark Nordvogesen.

​Dort treffen wir unseren Gastgeber Michel Schiler vom Naturpark Nordvogesen, im wunderschönen Garten des Rathauses von La Petite-Pierre. Wir sitzen auf einer gemütlichen Bank in der Sonne, unterhalten uns über die Entwicklung des Naturparks und er erzählt uns spannende Geschichten aus dem kleinen Örtchen. Das alles in mitten einer bunt blühenden Umgebung mit Blick auf das gut erhaltene Heidenhaus von 1534.

Um die Mittagszeit kommen wir bei Cedric Dossmann an. Er lebt und arbeitet an einem wunderschönen Ort, friedlicher könnte es nirgends anders sein. In seinem Garten wächst Safran. Im Moment befinden sich die Blumenzwiebeln in der Erde im Sommerschlaf, deswegen sehen wir nur eine ganz normale Wiese. Man ahnt nicht, was sich im Oktober dann tut. Jeden Tag kommen hunderte von lila Blumen aus der Erde geschossen, die das gelbe Gold liefern. Safran ist das teuerste und begehrteste Gewürz der Welt und wird mit einem Kilopreis von 30.000€ gehandelt. In Handarbeit holt Cedric dann Tag täglich, manchmal sogar zweimal am Tag, die wertvollen Fäden aus den Blumen. Er verarbeitet den Safran mit anderen Produkten aus dem Garten und Wald. So entstehen Köstlichkeiten, die er an Sterneköche in Deutschland, Holland, Luxemburg und Frankreich verkauft, aber auch auf Bauernmärkten in der Region.

Nach der Führung dürfen wir selbst probieren auf einer wunderschönen Picknickbank im Safrangarten. Wenn man weiß und sich bewusst macht, wie viel Arbeit in einem solchen Gläschen oder Fläschchen steckt, genießt man alles gleich noch viel mehr. Wir probieren Bärlauchpesto mit Cashewmousse, Käse mit Grüner-Tomate-Safran-Marmelade, eingelegte Tannennadeln und Bärlauchblüten, Löwenzahn und Gänseblümchen, Hagebuttenketchup, Gurke mit Curry und Safran und vieles mehr. Wir kommen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus. Es schmeckt alles unglaublich intensiv und lecker. Wie oft isst man in der Eile und vergisst, woher die Produkte kommen. Hier an diesem magischen Ort dürfen wir direkt probieren, wo es herkommt. Danke Cedric für diese einmalige Gelegenheit. An dieses Picknick werden wir noch lange denken.

​Weiter geht's zum aktiven Teil des Tages in La Petite-Pierre. Es geht in den kühlen Wald auf einen Lehrpfad für Botanik und Waldflora und Fauna. Ausgestattet mit einem Papierguide erkunden wir die heimischen Gewächse. Normalerweise freuen wir uns bei unseren Wanderungen immer über die Sonne auf den Lichtungen, heute sind wir für den Schatten der Bäume sehr dankbar. Der uralte Buntsandstein ist nicht besonders reich an Mineralien, deswegen beherrscht der Wald die Region. Wer sich hier außerdem sehr wohlfühlt, ist der Fingerhut.

​Ganz in der Nähe des Eingangs dieses Wildschutzgebiets liegt das Bio und Spa Hotel La Clairiére. Dort dürfen wir heute die Nacht verbringen mitten im Grünen. Die Lage ist traumhaft. Auf einem Hügel mit weitläufigem Blick über den Wald. In unserem Zimmer steht schon ein schöner Weidenkorb bereit mit allem was zum Wellness braucht: Bademantel, Badetücher, Badeschuhe. Bei den Temperaturen lassen wir Sauna, Whirlpool und Fitnessraum links liegen und gehen direkt zum schönen Außenpool mit Wasserfall. Eine willkommene Abwechslung und vor allem Abkühlung. Der Ausblick von der Terrasse lädt zum Verweilen ein. Das Bio-Abendessen wird uns hier draußen serviert. Auch heute wird der Tag wieder mit gutem Essen perfektioniert. Genau so stellen wir uns einen gelungenen Urlaubstag vor: viel Bewegung an der der frischen Luft, Entspannung im Wasser, gute Gespräch und leckeres Essen. All das war heute dabei an unserem perfekten dritten Tag.

Ein Grenzgang der anderen Art - Wandern an der Our
Die kulinarische Vielfalt macht den Unterschied im...