Unterwegs im Müllerthal mit dem Helden der Region - oder mit zwei Helden?

Nach unserem ersten Tag, an dem wir schon eine tolle Strecke des Müllerthal-Trails wandern durften, war an diesem Tag eine weitere Wanderung geplant. Das Frühstück nahmen wir im Bed & Breakfast Berdorfer Eck ein - und wiederholt überrollte uns eine Welle von Freundlichkeit der Chefin des Hauses, Aline. Wir aßen uns satt und schon während des Essens gesellten sich Linda und Robi zu uns. 

Heute war der Plan, einen Teil des Auto - Pedestre, von Müllerthal nach Consdorf zu gehen. Das Wetter war wider Erwarten fantastisch, nicht zu warm, nicht zu kalt - und wir verraten euch mal was: es änderte sich in den nächsten beiden Tagen nichts daran. Los geht es bei Müllerthal, aber nicht ohne die zuvor im Testcenter ausgeliehene Trekking-Stöcke. Eine tolle Auswahl gab es da, Anita entschied sich für einen Teleskop-Stock.  

Es geht voran

Auf den ersten Metern treffen wir auf fleißige Menschen. Von den Unwettern hatten wir ja gestern schon geschrieben, das Bemerkenswerte daran: kurze Zeit nach diesem negativen Einschnitt werden alle Kapazitäten gesammelt und der Aufbau wird voran getrieben. Wir konnten uns natürlich nicht wirklich einbringen, dafür fehlt es uns an Fachwissen ;-) 

Beim Brückenbau

Robi, unser Held der Region - er betreibt mit Herz und Seele das TouristCenter Heringer Millen, konnte uns nicht begleiten, aber wir sollten ihn schon bald wieder sehen. Wir wanderten durch seine Region.
Er kennt sich hier sehr gut aus, aber auch Linda konnte uns so viel erzählen. Nachdem wir den Brückenbauern eine Weile zugeschaut haben, geht es weiter auf dem Auto-Pedestre. Dieses sind im Übrigen Rundwege, du kannst an ihnen parken und los wandern. 

Neben den tollen Felsen sahen wir auch bekannte Schönheiten, wie diesen Fingerhut

Der Weg führt uns an fantastischen Felsformationen vorbei. Am Sandstein sehen wir manchmal lustige Gesichter oder auch kleine runde Löcher. Diese Wabenverwitterung entsteht durch die Weichheit und durch die Einwirkung des Wetters. 

Na, erkennst du einen Kopf oder etwas anderes?

 Und dann war er wieder da

Wir überquerten nach wenigen Kilometern die Straße, wandten uns einem Schild zu, so, wie es Linda in diesen Tagen immer tat. Sie kontrollierte die Ausschilderung der Umleitungen in den Bereichen.
Ja und wer erwartete uns denn da? 
Robi war hergekommen und verwöhnte uns mit regionalen Köstlichkeiten.

Dieses schelmenhafte Glucksen von Robert Jean-Pierre Baden, wie Robi richtig heißt, werden wir so schnell nicht vergessen. Mit einer Herzlichkeit kredenzt er uns eine selbst hergestellte Limonade, Salami, Nuss-Brot, Oliven und Luxemburger Bier. Im weiteren Verlauf sollte er das noch toppen...

Wir wandern weiter.

Die Herausforderung

Vieles haben wir schon gesehen in unserer Wanderzeit, aber das, was da nun folgte hatten wir so noch nicht erlebt. Wegen Anitas Platzangst können wir manchmal keine Höhlen oder Ähnliches durchlaufen. Aber genau diese kamen jetzt. Rittergang und Kühlscheuer verlangten ihr einiges ab. Robi hatte uns zuvor mit Stirnlampen aus dem Testcenter ausgestattet - und das war gut so. es war bannig dunkel in der Kühlscheuer... 

Hinweisschilder, die zeigen, dass es gleich eng wird.

Anita schaffte es. Allerdings war es für sie eine echte Herausforderung. Diese Enge, diese Dunkelheit, das ist schon nicht ohne. Wunderbar allerdings das Gefühl danach, als sie es gepackt hatte! Stolz machte sich breit und alle freuten sich mit ihr. Unten am Fuß der Kühlscheuer sahen wir dann die die erneute Überraschung.

Held Robi mit seinem kleinen Mittags-Snack für uns

Der Snack

Ihr glaubt nicht, was uns hier alles erwartete. Robi hatte alle Köstlichkeiten aufgetischt, die du dir denken kannst. Wir mussten uns wirklich anstrengen, von jedem wenigstens ein wenig zu probieren.... Am eidruckvollsten fand ich: Pissblumme Gelee mat Äppeljus. Da lachten wir erstmal wieder herzhaft :-D Es ist Löwenzahn-Gelee mit Äpfeln. Wunderbar, wie sich manche Worte auf Luxemburgisch anhören... 

Nach diesem oppulenten Mahl fuhren wir ein wenig im Auto, denn sonst hätten wir das Programm an diesem Tag wohl nicht geschafft. Wir besuchten eine Stelle, die mir als eine der schönsten in Erinnerung bleiben wird: die Kalktuffquelle. Wir konnten uns kaum  satt sehen! 

Auch schauten wir am Wahrzeichen des Müllerthals vorbei, am Schiessentümpel. Das Wasser hatte auch vor diesem nicht halt gemacht, ein Weitergehen auf dem Müllerthal-Trail ist hier derzeit noch nicht wieder möglich. Traurig, aber wir sind uns sicher, dass es schon bald wieder erstrahlen wird! 

Kalktuffquelle
Der Schiessentümpel, rechts die Absperrungen, die wir selbstverständlich beachteten. Manche Wanderer sind da wohl uneinsichtiger und versuchen, trotzdem durchzukommen

Irgendwann sind wir zurück im Touristcenter Heringer Millen. Wir machten uns ein wenig frisch, sollten wir doch gleich auf den Großherzog von Luxemburg treffen! Naja, nicht direkt...

Seine Königliche Hoheit Henri, Großherzog von Luxemburg, Herzog von Nassau, Prinz von Bourbon-Parma

Am nächsten Tag, 23.06. ist der Nationalfeiertag von Luxemburg und am Abend vorher gibt es überall Festlichkeiten.
In Larochette, unweit von uns, fand das wohl größte Fest statt und der Großherzog kam zu Besuch. Ehrungen, Reden, ein Kinderchor und viele Menschen. Friedlich wurde den Worten gelauscht und danach wurde ebenso friedlich gefeiert. Begeistert hat uns eine Tanzgruppe, die portugiesische Tänze vorführte.

Portugisische Tanzgruppe in Larochette

Der Tag endet

Unser Tag neigte sich langsam dem Ende, es war wieder sehr aufregend hier in Luxemburg. Wir durften diese wunderschöne Natur durchwandern, durch Höhlen gehen, essen und trinken, wie es echte Luxemburger tun, traumhaft schöne Orte besuchen, den Großherzog sehen und zum Schluss durften wir noch das Nationalfeiertags-Vortags-Fest in Berdorf besuchen. Hier trafen wir neben dem Bürgermeister von Berdorf auch Alina vom Berdorfer Eck mit ihrem Mann und wir hatten mit allen viel zu erzählen. Ehrlich gesagt, wenn du mit Robi und/oder Linda unterwegs bist, gehen dir der Gesprächsstoff oder die Gesprächspartner eh nie aus... 

In unseren Augen waren wir mit zwei Helden unterwegs. Linda und Robi, ein unschlagbares Team hier im Müllerthal und unsere Helden! 

Spät am Abend fielen wir voller toller Eindrücke ins Bett. 

Was wir am dritten Tag erlebten, davon berichten wir euch morgen.

Liebe Grüße

Anita und Claudia

Nicht nur einmal fragten wir uns, wie sich die Bäume auf den Felsen halten können.
Abschied von Gosau und Zwischenstopp in Hallstatt
Fränkischer Gebirgsweg und Lichtenberg