Tourentipps
Die schönste Form von Einsamkeit
Wären die Graubündner nicht so heimatverbunden und naturverliebt, es gäbe die Greina wohl nicht mehr. Längst wäre diese einmalige sechs Kilometer lange und einen Kilometer breite Hochebene in den Fluten eines Stausees untergegangen und für immer verloren. Wer je nach langem Aufstieg von Vrin-Puzzatsch (1), dem letzen Dorf der Val Lumnezia, oben am Pass Diesrut (2) ankommt und die Stille hört, der versteht, warum vor 20 Jahren so erbittert protestiert wurde. Und wer dann auch noch drei Tage Zeit und alpines Know-How mitbringt übernachtet gleich zweimal in der Terri-Hütte (3) des SAC, besteigt den 3.045 Meter hohen Piz Terri (5), über dessen mit einer einzigen trickreichen Stelle gewürzten Nordwestgrat, und wandert am dritten Tag über die Greina (4) zur meist unbewirtschafteten Capanna Scaletta (6). Ein letzter Blick auf die Hochebene und seine Gletscherberge, dann geht es mit einem wunderbaren Gefühl durch das Val Camadra nach Campo (Blenio) (7) hinab, der Tessiner Sonne entgegen.
Greina
Schwierigkeit: BERGWANDERN ***
Piz Terri
Schwierigkeit: ALPIN **
Start und Ziel
Vrin-Puzzatsch / Olivone-Campo (TI)
Anforderungen
ca. 1.200 Hm / 8 Std.
Terri-Hütte – Piz Terri: 1.000 Hm / 6,5 Std.
Beschilderung
Gelb und rot-weiße Farbmarkierung, Piz Terri unmarkiert
Höhepunkte
Pfarrkirche Vrin mit Beinhaus, Hochfläche Greina, Piz Terri
Einkehrmöglichkeiten
Terrihütte (SAC), Telefon, +41 (0)81 9431205
Wanderzeit
Juli bis Mitte Oktober
Literatur
Unter www.amjungenrhein.ch ist Kartenmaterial kostenlos ausdruckbar, zusätzlich sind dort GPS-Daten etc zu finden. In den Tourismusinformationen sind Wanderkarten in diversen Maßstäben erhältlich.
Piz Mundaun Am „Bündner Rigi“
Noch mehr Panorama? Kein Problem: Gegenüber von Brigels liegt die Gemeinde Obersaxen mit 29 verstreuten Weilern und Höfen auf breiter Terrasse unter grasigem Bergkamm. Im Winter allesamt Traumskiberge, im Sommer einladende Gratwanderungen. Mit dem Wanderbus geht’s nach Cuolm Sura, dann mit der Seilbahn auf den Piz Mundaun (1): aussteigen, durchatmen, umschauen – kein Panorama weit und breit kann da mithalten! Am Gratweg über die Bergkuppen Hitzeggen (2) und Stein (3) zum Piz Sezner (4) wird es niemals schwierig, braucht es auch nicht, man will sich ja auf die Aussicht und die Bergblumen konzentrieren will. Absteigen kann man, je nach Lust, Laune und Kondition, von Stein mit der Bahn oder vom Piz Sezner zu Fuß nach Wali (5). Dort wartet wieder der Wanderbus.
Piz Mundaun
Schwierigkeit: BERGWANDERN **
Start und Ziel
Meierhof (Haltestelle Wanderbus beim Verkehrsbüro)
Anforderungen
ca. 700 Hm / 5 Std.
Beschilderung
Gelbe und rot-weiße Farbmarkierung
Höhepunkte
360 Grad Panoramablick vom Piz Mundaun und Piz Sezner
Einkehrmöglichkeiten
Restaurant Piz Mundaun, Telefon +41 (0)81 920 50 77
Restaurant Wali, Telefon +41 (0)81 93316 95
Wanderzeit
Juli bis Ende Oktober
Literatur
Unter www.amjungenrhein.ch ist Kartenmaterial kostenlos ausdruckbar, zusätzlich sind dort GPS-Daten etc zu finden. In den Tourismusinformationen sind Wanderkarten in diversen Maßstäben erhältlich.
Durch den märchenhaften Flimserwald zur Rheinschlucht
Vier grünblaue Bergseen im Märchenwald, zwei mit Freibad, ein 400 Meter über der Rheinschlucht schwebender Aussichtspunkt, und eine rauschende Bachklamm. Was kann man noch alles auf einer Wanderung bieten? Start der Erlebniswanderung ist am Wanderparkplatz in Flims-Waldhaus (1). Bevor zum Caumasee in die „Badi“ geht, wird noch ein Abstecher zum idyllischen Lag Prau Pulté (2) eingelegt. Ein kleines Stück zurück, über die Hauptstraße und bergab zum Lag Tuleritg (3). Beide Seen sind durch ein verzweigtes unterirdisches Wassersystem miteinander verbunden. Auch der Caumasee (4) birgt ein hydrologisches Geheimnis: er hat weder einen überirdischen Zu- noch Abfluss, dafür ein großes Strandbad mit Bootsverleih! Dann führt die Wanderung durch den märchenhaften Flimser Wald zur Lichtung Conn (5)., wo sich unvermittelt die gewaltige Rheinschlucht (roman. „Ruinaulta“) öffnet. Diese hat der Fluss in den vergangen 10.000 Jahren in das gigantische Bergsturzgebiet gegraben. Die Aussichtsplattform „Il Spir“ bietet einen spektakulären Tiefblick. „Mauersegler“ heißt die treffende deutsche Übersetzung. Auch am nahen Crestasee (6) wartet ein Seebad. Dann geht es durch die Felsbachschlucht, an rauschenden Wasserfällen entlang, zurück.
Mystisches im Sauerland
Auf der langen Wanderung von Elkeringhausen (1) über Züschen zurück zum Hauptkamm des Rothaargebirges bei Hoheleye zeigt sich die Winterberger Hochtour von ihrer mystischen Seite. Schon der Anstieg zur Alten Grimme (2) auf schmalen Pfaden, über Felsklippen und durch Buschwerk ist traumhaft. Faszinierend dann die Ruhe im einsamen, verkehrsfreien Orketal (3). Die herrlichen Hochwälder über Züschen vermitteln eine andere, heilere Welt als gewohnt. Dann beginnt der lange Aufstieg zum Aussichtsturm auf der Ziegenhelle (5), wo der Züschener Sagen- und Mythenweg zur Hochtour dazu stößt. Stille Wälder, weit abseits aller Straßen und Orte, bilden den Rahmen für wahre und erfundene Geschichten am Weg nach Mollseifen (6). Das Odeborntal abwärts geht es zur Zwistmühle und Schmelzhütte (7), dann im weiten Bogen durch das Hesselbachtal aufwärts bis Hoheleye (8).
Schwierigkeit
WANDERN ++
Start
Elkeringhausen (Haus des Gastes)
Ziel
Hoheleye
Anforderungen
1.100 Hm / 34,5 km
Beschilderung Markierung
WHT an Wegkreuzungen und örtliche Markierungen
Höhepunkte
Alte Grimme, Orketal, Borg’s Scheune in Züschen, Aussichtsturm Ziegenhelle
Einkehrmöglichkeiten
Züschener Bauernstuben, Telefon +49 (0)2981 7371
Hotel Mühlengrund, Telefon +49 (0) 2981 - 584
Wanderzeit
März bis November
Literatur
Wanderkarte "Ferienwelt Winterberg" 1:20.000 und Begleitbüchlein zur WHT, Hrsg. Touristik-Information Winterberg
Von der Ruhr an die Orke
Am Clemensberg über Hildfeld sind 1.000 Berge zu sehen, so heißt es. Grund genug es bei schönem Wetter einmal nachzuzählen. Dazu starten Konditionsstarke ihre Wanderung in Siedlinghausen (1), folgen den Schildern der Winterberger Hochtour bergauf zum Hohen Hagen (2) und wieder bergab ins Tal der Ruhr nach Niedersfeld. Das war genau richtig zum Warmwerden, um nun den Anstieg auf den 838 Meter hohen Clemensberg anzugehen. Vorbei am Biggenstein und Rappelspring geht es auf die Hochheide. Hier müssen Gipfelsammler den Abstecher zum Langenberg, dem höchsten Berg in Nordrhein-Westfalen, unbedingt mitnehmen, bevor das strahlend weiße Gipfelkreuz (3) mit seiner legendären Aussicht anvisiert wird. Nicht minder interessant ist auch die umgebende Hochheidelandschaft „Neuer Hagen“, deren subalpine Pflanzenwelt und Hochmoore sich vom Gipfel bis zur Hoppeckequelle (4) ausbreiten. Von Hildfeld (5) am Fuß des Clemensbergs wandert man durch die lieblichen Talauen von Hille und Gröne nach Grönenbach (5). Am Hauptkamm wird der Rothaarsteig gequert, und dann ein letztes Mal nach Elkeringhausen (6) abgestiegen.
Schwierigkeit
WANDERN ++
Start
Siedlinghausen (Parkplatz Kirche)
Ziel
Elkeringhausen (Haus des Gastes)
Anforderungen
ca. 750 Hm / 24,5 km
Beschilderung Markierung
WHT an Wegkreuzungen und örtliche Markierungen
Höhepunkte
Aussicht am Clemensberg, Naturschutzgebiet „Hochheide-Neuer Hagen“, Langenberg (höchster Berg in NRW)
Einkehrmöglichkeiten
Grimmeblick in Elkeringhausen, Telefon +49 (0)2981 92660
Hotel Cramer, Niedersfeld, Telefon +49 (0)2985 97922
Hochheidehütte, Telefon +49 (0) 29 85 908989
Wanderzeit
März bis November
Literatur
Wanderkarte "Ferienwelt Winterberg" 1:20.000 und Begleitbüchlein zur WHT, Hrsg. Touristik-Information Winterberg
Wandern Bergab
Kahler Asten – Siedlinghausen
Viel höher als am Kahlen Asten (1) kommt man in Nordrhein-Westfalen nicht mehr. Einzig der Langenberg an der Grenze zu Hessen ist nochmals 2 Meter höher, was aber der Aussichtsturm locker ausgleicht. Oben auf der Plattform bietet sich deshalb auch der umfassendste Rundblick im ganzen Bundesland. Wie so oft auf höchsten Bergen weiß man gar nicht wohin man schauen soll. Das Auge findet einfach keinen Halt. Unendlich reiht sich eine Bergkette bis an den Horizont an die andere. Greifbarer wird die herrliche Landschaft bei einer Wanderung bergab bis Siedlinghausen, die mit einem 200-Meter-Abstieg über den Nordhang bis ins Tal der Renau beginnt. Ein kurzer Zwischenanstieg nach Altastenberg (2), das auf dem Kurweg auch direkt und ohne Gegensteigung erreicht werden kann, und eine hübsche Wiesen- und Waldwanderung zur Antoniusquelle am Großen Bildchen (3) bilden die Fortsetzung. Unten an der Schafsbrücke (4) lockert ein zweiter Gegenanstieg zur Himmelskrone (5) die Muskeln, ehe es dann über Silbach (6) und durch das Tal der Namenlosen endgültig nur noch bergab bis Siedlinghausen (7) geht.
Informationen
Schwierigkeit
WANDERN +
Start
Kahler Asten (Aussichtsturm)
Ziel
Siedlinghausen (Parkplatz Kirche)
Anforderungen
170 Hm / 16 km
Beschilderung
Markierung WHT an Wegkreuzungen.Und örtliche Markierungen
Höhepunkte
Aussichtsturm Kahler Asten, Ehrenmal des Sauerländischen Gebirgsvereins am Großen Bildchen
Einkehrmöglichkeiten
Berggasthof – Hotel Kahler Asten, Telefon + 49 (0)2981 9287480
Gasthof Büker Silbach, Telefon + 49 (0)2983 97050
Hotel Golden Tulip, Telefon +49 (0) 2981 9190
Wanderzeit
März bis November
Literatur
Wanderkarte "Ferienwelt Winterberg" 1:20.000 und Begleitbüchlein zur WHT, Hrsg. Touristik-Information Winterberg
Auf Hochtour und Rothaarsteig von Hoheleye nach Winterberg
Start der Wanderung über den Dachfirst des Sauerlands bis auf den Am Kahlen Asten Kahlen Asten ist der kleine Winterberger Stadtteil Hoheleye (1). Vom Wanderparkplatz führt ein kurzer Zugangsweg zum Rothhaarsteig, der hier parallel mit der Winterberger Hochtour bis zum Kahlen Asten verläuft. In lockerem Auf- und Ab, stets am Hauptkamm des Rothaargebirges, geht es nach Langewiese (2), durch den Ort bis zur Kirche und wieder zurück auf den Bergkamm, der nun bis zum Aussichtsturm auf dem Kahlen Asten nicht mehr verlassen wird. Wer zum Wintersportmuseum in Neuastenberg (3) möchte legt einen Abstecher über die Wege N1 und N2 ein und trifft in Lenneplätze (4) wieder auf diese Route. Der Schlussanstieg, vorbei an der gefassten Lennequelle bis zum Aussichtsturm (5) am zweithöchsten Berg in Nordrhein-Westfalen, ist schnell überwunden. Wo am Nordhang im Winter Skifahrer Spuren in den Schnee ziehen, zieht im Sommer der Rothaarsteig über den Hang abwärts bis zur Straßenkreuzung zwischen Kahlem Asten und Bremberg. An dessen Südhang wandert man auf Winterberg zu, passiert den Skihang Poppenberg und die Skisprungschanze am Herrloh und erreicht den Stadtrand. Stets der Markierung folgend ist es nicht mehr weit bis zum Kurpark und Bahnhof.
Schwierigkeit
WANDERUNG ++
Start
Hoheleye (Wanderparkplatz)
Ziel
Winterberg (Kurpark)
12 km / 3,5 Std.
Beschilderung
Wegmarkierung des Rothaarsteigs, Abstecher zum Skimuseum auf N1, N2
Höhepunkte
Wintersportmuseum in Neuastenberg, Aussichtsturm und Gipfellehrpfad Kahler Asten, Sommerrodel- und Bobbahn, Panoramabrücke in Winterberg, Skisprungschanze Winterberg-Herrloh
Einkehrmöglichkteien
Langewiese:
Landgasthof Gilsbach Tel. +49 (0)2758 98420
Gasthof zur Post, Tel. +49 (0)2758 98430
Landhaus Astenrose, Tel. +49 (0) 2981 1878
Lenneplätze:
Berggasthof Kahler Asten, Tel. +49 (0)2981 9287480
Literatur
Wanderkarte „Ferienwelt Winterberg“ 1:20.000, Hrsg. Touristik-Information Winterberg
PKW: Anfahrt nach Hoheleye über Winterberg auf B 236 / 480 zum Wanderparkplatz Hoheleye.
Bahn/ Bus: Anreise per Bahn nach Winterberg ab Haltestelle Bahnhof mit Halt in Neuastenberg und Langewiese nach Hoheleye (R28 - Girkhäuser Straße, unmittelbar am Wanderparkplatz). Mo.-Sa. (2-Stundentakt) bis 18.35; Mo. - Fr. auch 20.35, sonn- und feiertags 10.30, 14.30, 18.30 Uhr. Gäste können mit der SauerlandCard kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen.
Webseiten
www.winterberg.de, www.bahn.de, www.ruhr-lippe-fahrplaene.de
Radstadt
Tour „schwarz": Steirische und Lungauer Kalkspitze
Der Oberhüttensee zu Füßen der beiden Kalkspitzen gilt für viele als der schönste See der Region. Wie ein Saphir schmiegt der Bergsee sich blauschimmernd in seine grüne Almwiesenfassung. Weil auch noch die Kultstatus besitzende Oberhütte an seinen Ufern steht, wundert es nicht, warum die Parkplätze an der Vögeialm (1) an schönen Tagen schnell knapp werden. Die im Talschluss des idyllischen Forstautals gelegene Jausenstation ist der Ausgangspunkt zur Tour zum Obersee und weiter auf die Steirische und Lungauer Kalkspitze. Natürlich lässt sich die Bergwanderung an einem Tag bewältigen – aber das wäre doch schade.
Also steigt man am Vorabend der Bergtour in aller Gemütlichkeit auf dem Wanderweg am rauschenden Oberhüttenbach entlang zur Oberhütte (2) an und übernachtet dort. Morgens in aller Frühe beginnt dann der Bergtag. Der Obersee wird auf seiner Ostseite umgangen. Schon bald wird der Weg steiler und überwindet im Zickzack einen Geländeabbruch. Ein paar felsige aber harmlose Wegpassagen versüßen den Weiterweg zur hochgelegenen Akarscharte (3), genau zwischen den beiden Gipfeln. Schon hier öffnet sich das Panorama. Der Blick fällt zuerst nach Osten, zu den im Morgenlicht funkelnden Giglachseen und zu den hohen Gipfeln der Niederen Tauern rund um den mächtigen Hochgolling. Im Süden erstrahlen in der Ferne die Gletscher der Hohen Tauern, rund um die Dreitausender Ankogel, Hochalmspitze und Hafner.
Je nach Können locken dann entweder die felsige Steirische Kalkspitze oder die leicht auf einem Steig erreichbare, etwas höhere Lungauer Kalkspitze – oder beide! Wer trittsicher und schwindelfrei ist darf sich die Steirische Kalkspitze ruhig zutrauen. Sie wirkt abweisender, als sie wirklich ist. Wenngleich ein wenig Kraxelei notwendig ist. Der Abstieg zur Oberhütte und weiter zur Vögeialm erfolgt auf dem Anstiegsweg. Alternativ kann man ab Oberhütte auch auf dem Salzburger Almenweg zum Seekarhaus und nach Obertauern wandern oder (um wieder zum Auto zurück zu kommen) ab der Seekarscharte (4) durch das wilde Klammelkarl zur Vögeialm absteigen.
Index Bergwandern (schwer)
Start und Ziel: Forstau, Vögeialm oder Obertauern
Anforderungen: Nicht übermäßig schwierige aber lange Bergwanderung. Der Anstieg von der Vögeialm auf die Lungauer Kalkspitze fordert 1.100 Höhenmeter, zzgl. rund 150 weitere zur Steirischen Kalkspitze. Für letztere ist absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich. Vorsicht besonders am schmalen Gipfelgrat.
Beschilderung: Markierungstafeln mit Zielangaben und Zeit.
Höhepunkte:
Oberhüttensee, Übernachtung in der Oberhütte, Gipfelerfolge und Bergpanorama an den beiden Kalkspitzen.
Einkehrmöglichkeiten:
Vögeialm, Oberhütte, Seekarhaus
Wanderzeit:
Juni bis Oktober. Die Oberhütte ist von Mitte Juni bis Mitte Oktober bewirtet.
Tipp für bergerfahrene Wanderer: Die Steirische Kalkspitze kann auch auf einem rassigen (schwarze Markierung) Bergsteig von der Oberhütte via Brotrinnl und Meregg erstiegen werden. Dazu muss aber der Kletterschwierigkeitsgrad I (nach UIAA) sicher beherrscht werden.
Tour „grün": Rundwanderung rund um Radstadt
Die „Kleine Historische Stadt" Radstadt liegt mauerumzogen auf einer sonnigen Terrasse über dem Ennstal. Rund um das Ensemble aus spätromanischer Stadtpfarrkirche, Schusterturm und Kapuzinerkirche zieht sich bis heute die imposante Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert mit ihren Wehranlagen und den drei erhaltenen Wehrtürmen Hexen-, Teich- und Kapuzinerturm.
Der Millenniumspfad führt in einem Spaziergang mit 1.000 Schritten durch die Geschichte der Stadt und rund um die Stadtmauer. Wer noch ein „Stückerl" weiter wandern möchte, folgt unserem Wandertipp einmal rund um Radstadt, beginnend am schmucken Stadtplatz. Auf der Hoheneggstraße zum Stadtteich gehen, in die Lorettostraße biegen und Bundesstraße und Campingplatz passierend auf dem Roßbrandrundweg bis zum Waldrand (1) ansteigen. Am Friedhof kann man durch die Stadtmauer schlüpfen und so direkt zum Wanderweg gelangen. Via Breitenberg, Sonnhof/ Rohrmoos und Grub geht es beständig bergauf bis der bequeme Querweg zur Bürgerbergalm (2) erreicht ist. Nach der Jause folgt man weiter dem auf einer Höhe verlaufenden Forstweg mit der Markierung 64 bis der markierte Wanderweg noch vor der Jausenstation Habersatt (3) zurück ins Tal führt. Die Bundesstraße wird abermals gequert, dann am hübschen Schloss Tandalier vorbei weiter bis zur Enns (4). Nach Lust und Laune schlendert man nun auf dem „Arnoweg" (dem Weitwanderweg rund um das Bundesland Salzburg) am Flüsschen entlang zurück zur Stadt oder macht einen Bogen durch die Heuwiesen und genießt das Stadtpanorama aus der Ebene.
Index Wandern (leicht)
Start und Ziel:
Stadtplatz/Stadtteich Radstadt
Anforderungen: Leichte Wanderung auf meist breiten Wegen oder einfachen Wanderpfaden. Der Anstieg zum Querweg beträgt knappe 400 Höhenmeter. Der Weg kann mit einem Direktanstieg zur Bürgerbergalm deutlich verkürzt werden.
Beschilderung:
Gelbe Markierungstafeln mit Zielangaben und Zeit
Höhepunkte:
Stadtbefestigung Radstadt, Jause in der Bürgerbergalm, Schloss Tandalier, Stadtpanorama aus dem Ensstal.
Einkehrmöglichkeiten:
Gasthaus Rohrmoos, Jausenstation Bürgerbergalm, Jausenstation Habersatt
Wanderzeit:
Juni bis Oktober
Drei Gipfel mit Aussicht
Nach der Talwanderung steigt die Neugierde, wie es auf den Höhen der Naturparkregion Ammergauer Alpen aussieht. Zur langsamen Steigerung eignet sich der Hörnlegrat ideal, denn zwischen Unterammergau und Bad Kohlgrub warten gleich drei nicht allzu hohe Gipfelziele, die dank der Hörnlebahn in Bad Kohlgrub einen knieschonenden Abstieg versprechen. Am Bahnhaltepunkt Unterammergau (1) starten zwei Aufstiegsmöglichkeiten zur Hörnlegruppe.
Foto: Matthias Fend
Der berühmte Maximiliansweg steuert das Vordere Hörnle direkt an, schöner – und länger – ist aber der Umweg über die Drei Marken. Erstes Etappenziel ist die Romanshöhe (2), mit herrlichem Blick über das Pulvermoos und auf den Sonnenberg. Dann kehrt man der Aussicht den Rücken, wendet sich dem Berghang zu und steigt an diesem anfangs über Almenwiesen, dann steiler im Wald bis zur Jagdhütte am Rehbreinkopf (3).
Ganz Zünftige erhöhen hier ihre Gipfelquote mit einer Stunde Mehraufwand um den Aufacker (1.542 m) (4). Dem Zwischenabstieg zum breiten Sattel „Drei Marken“ folgt der Schlussakkord über den Stierkopf zum Gipfelkreuz auf dem Hinteren Hörnle (1.548 m) (5).
Foto: Matthias Fend
Hier erwartet einen ein Fernblick bis nach München, bevor es auf dem Panoramaweg zur Bergstation an der Hörnlehütte (8) geht, natürlich nicht, ohne links und rechts des Weges noch das Mittlere (6) und Vordere Hörnle (7) mitzunehmen. Zurück nach Unterammergau geht es mit der Bahn oder dem Bus.
Foto: Matthias Fend
weiter...
Felszahn mit Kraxeleinlage
Bergtouren mit Seilbahnen zu verkürzen ist für so manchen eine Todsünde. Nicht so am Laber. Der Aufstieg durch die schattige Nordflanke ist lang und anstrengend, und nimmt den Genuss einer Fahrt mit der nostalgischen, hightechfreien Laber Bergbahn (1) aus dem Jahr 1957 nicht übel. Wer es nicht lassen kann, steigt über die Schartenköpfe auf. Nur dieser, mit ein paar kurzen Drahtseilen gewürzte Weg, erreicht auch den Labergipfel (2). Von oben erst einmal ordentlich bergab in die Manndlscharte, unter den Manndlköpfen vorbei zum Ettaler Manndl (3) und in wenigen Schritten zum mahnenden Schild am Einsteig. „Nur für Geübte!“ steht in großen Lettern Rot auf Gelb. Kein Grund, sich abschrecken zu lassen: An dicken Ketten geht’s ein paar Meter in leichten Schrofen aufwärts, dann eine kurze horizontale Querung und auf einer breiten Felsrippe hoch zum Etaller Weiberl, über die schmale Scharte und „geschafft“! Sind nur 10 Minuten, trotzdem nichts für schwache Nerven und bei Nässe wegen der glattpolierten Stellen nicht zu unterschätzen! Der Abstieg nach Ettal zieht sich, kehrt Serpentine um Serpentine im Bergwald abwärts, und wird mit einer Jause in der Schaukäserei am Kloster Ettal (4) reichlich belohnt. Zurück nach Oberammergau entweder der Ammer entlang durchs Weidmoos oder, wenn der Rucksack zu schwer mit Käse beladen ist, mit dem Bus.
Naturparadies Graswangtal
Ja, König Ludwig II. wusste wahrlich, warum er sein Linderhof (2) im Graswangtal und nirgendwo anderes gebaut hat. Von 1874 bis 1878 im Stil des französischen Rokoko erbaut, ist es zwar das kleinste seiner drei Königsschlösser, sicher aber das schönste und das einzig vollendete. Von Graswang (1) aus spaziert man durch das herrlich stille Kohlbachtal bis zum Eingang zur Parkanlage von Schloss Linderhof. Nur zu gut kann man sich vorstellen, wie Ludwig barfuß durch die Wiesen stapfte, um am Neptunbrunnen vor den Kaskaden zu verweilen, vom Venustempel über den Terrassengärten das Panorama von Schloss und Großer Klammspitze zu genießen oder sich in der Venusgrotte zum Sinnieren zurückzuziehen. Nach der Schloss- und Parkbesichtigung wandert man gemütlich an die südliche Talseite, passiert das eindrucksvoll öde Elmaugries (3) und spaziert durch den Schattenwald zurück nach Graswang (1).
Auf des Königs Spuren vom Hörnle nach Lindenhof
Über 350 Kilometer führt der Maximiliamsweg am Nordrand der Alpen von Lindau nach Berchtesgaden. Einer seiner unbestrittenen Königsetappen folgen wir zu Gunsten der Dramaturgie und des Panoramas in umgekehrter Laufrichtung vom Hörnle zum Schloss Linderhof.
Von Bad Kohlgrub (1) hilft der Sessellift der Hörnlebahn hinauf zur Hörnlehütte (2). Wer es nicht eilig hat und später auf dem Pürschling im August-Schuster-Haus übernachten will, der läuft und gönnt sich auch den Abstecher zum Hinteren Hörnle (3) und erreicht so obendrein sein erstes Gipfelziel. Von der Hörnlehütte geht es über den Stierkopf zur Stieralm und weiter talabwärts bis Unterammergau (4). ). Nun die Bundesstraße und Eisenbahn queren, durch den schönen Ortskern wandern und jenseits durch die Schleifmühlklamm steil aufwärts bis zum August-Schuster-Haus am Pürschling (5). Hier könnte die bereits erwähnte Übernachtung erfolgen. Ohne Übernachtung und ohne alpine Wandererfahrung steigt man auf steilem, aber leichtem Bergsteig direkt zum Schloss Linderhof (7) ab. Wer jedoch übernachtet und es sich zutraut, der beginnt den folgenden Tag mit einem Anstieg zum Teufelstättkopf, überwindet den Gipfelfelsen am Drahtseil und genießt oben die frühen Morgenstunden. Am Grat entlang wird zu den Brunnenkopf-Häusern (6) balanciert und erst dann nach Linderhof abgestiegen. Klettergewandte erklimmen zuvor noch die Große Klammspitze.